EX-INs verändern das Gesundheitssystem!

Update, Darmstadt, Mai 2020 !

Auch heute entscheiden sich Klinikärzte immer wieder dazu höhere Dosierungen immer härterer Medikamente einzusetzen, wenn Patienten allein keinen Weg aus ihrer Psychose finden; dabei wird die Ablehnung von Medikamenten durch Patienten weder richtig verstanden, noch irgendwie ernst genommen. Ganz im Gegenteil, es soll sogar so sein, daß Ärzte fachliches Versagen vorgeworfen bekommen können, wenn sie in Deutschland in solchen sehr häufig vorkommenden Fällen nicht ausschließlich in dieser speziellen Art mit Medikamenten reagieren. Dabei gibt es schon lange wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse, das der z.B. in Finnland praktizierte Offene Dialog (Open Dialogue), wie ihn z.B. Jaakko Seikkula entwickelt, von vorn herein ganz andere Wege geht und damit erheblich bessere Erfolge erzielt. In Deutschland werden 100% der Schizophrenen mit Neuroleptika behandelt und chronifizieren dabei ausserordentlich schnell. Ich habe auf meinem Weg mit meinen Ärzten und der von mir zu Rate gezogenen Fachliteratur bisher auch noch keinerlei Hinweise entdecken können, daß dieser Prozess der Chronifizierung irgendwie verstanden oder auch nur beobachtet würde… In Finnland gehen nur 15% diesen Weg; alle anderen Schizophrenen und sonstigen Psychotiker werden wieder vollständig gesund – so etwas ist in Deutschland bisher völlig undenkbar (…)!

Gerade im Offenen Dialog kann das Gesundheitssystem nicht auf EX-IN-Genesungsbegleiter verzichten. Die in diesem Zusammenhang möglichen medizinischen Erfolge und, -ja!, Kostenersparnisse, gehen in Deutschland zu Lasten der psychisch Erkrankten verloren.

(…)

Es hat sehr lange gedauert, aber nun hat auch das deutsche Gesundheitssystem zu mindestens damit begonnen seine Chancen durch die qualifizierte Mitarbeit von EX-IN-Genesungsbegleitern wahrzunehmen.
Auch wenn Profis in der klinischen Praxis sich heute oft noch lange nicht, oder auch nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft befinden, den EX-IN-Genesungsbegleiter heute zweifellos darstellen, und ihrer Mitarbeit daher leider oft mehr oder weniger rigoros im Wege stehen. Die größte Barriere ist meiner Erfahrung nach die Pflegedienstleitung der Krankenhäuser, die möglicherweise einen Ansehensverlust ihrer Kompetenzen befürchtet, statt die Chancen einer trialogischen Arbeit zu sehen, die alle Seiten bereichert, und jeglichen Heilungserfolg zweifellos steigert. Leider stellen sich heute die hiesigen Klinikchefs solchen Innovationen in ihrem Verantwortungsbereich noch immer lieber entgegen und schieben die Verantwortung dafür der Politik zu…

© 2015-2020 Andreas Wendel